Der Holocaust - Gegen das Vergessen

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Liebe Grüße,
Manfred Klausbrück

  • ein Gastbeitrag von Dr. Luca Welle und Alan Jackson


    Am heutigen Tage jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zum 76. Mal. Seit 2005 ist dieser Tag auch zentraler Tag des Gedenkens an den Holocaust und damit verbunden auch an den systematischen Massenmord der Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkrieges. Als die Soldaten der Roten Armee das Lager befreiten, ahnte niemand, welche katastrophalen Verhältnisse dort herrschten. Schwer misshandelte Menschen, Menschen, die man als "menschliche Skelette" bezeichnete und zahlreiche Tote. Insgesamt forderte der Holocaust weit mehr als 6 Millionen Todesopfer, darunter viele Juden, aber auch Sinti & Roma, politische Gegner Hitlers und körperlich beeinträchtigte Menschen. Diese Menschen hatten für Hitler keine Daseinsberechtigung und sollten auf grausamste Art und Weise in den Gaskammern der zahlreichen Vernichtungslager sterben oder bis zur Erschöpfung und darüber hinaus Arbeiten oder Marschieren. Vielen Deutschen war das Ausmaß dieses Verbrechens lange nicht bewusst. Erst, als die Befreier Videoaufnahmen abspielten, konnte sich der Normalbürger ein Bild von den unmenschlichen Verhältnissen in den Lager machen. Was im ersten Moment grotesk wirkte, war der Beginn der heutigen Erinnerungskultur. In den aktuellen politischen Zeiten ist diese wichtiger denn je. Heute, retroperspektiv betrachtet, kann man sagen, diese Erinnerung darf niemals aufhören. In Zeiten, in denen ein rechter Terrorist durch eine deutsche Stadt läuft und versucht in einer Synagoge mehrere Menschen grausam zu ermorden, zeigt sich, wie wichtig Aufklärung ist. Das jüdische Leben ist nach wie vor extrem gefährdet, sei es durch politisch-ideologische, aber auch durch religiöse Motive.




    Arbeit macht frei" oder "Jedem das Seine", diese spöttischen Sentenzen ragten über den Eingängen der Konzentrationslager in Auschwitz und in Buchenwald. In diesen beiden Vernichtungslagern ließen mehr als 1,4 Millionen Menschen ihr Leben. Oft waren diese Sprüche das letzte, was sie vor ihren Höllenqualen gelesen haben. Besonders an Buchenwald war, dass dieser Spruch sich explizit an die Insassen wandte,
    während "Arbeit macht frei" sich an die Bevölkerung richtete. Dies zeigt, dass der mündige Bürger hinterfragen muss. Jederzeit. Das Gedenken an den Holocaust darf sich aber nicht nur auf einen Tag beschränken, sondern jeden Tag. Denn die Qualen der Menschen in Auschwitz, Buchenwald oder Dachau beschränkten sich nicht nur auf einen Tag, sondern sie waren permanent von dieser Situation betroffen. Der Holocaust ist ein Symbol dafür, was ein Mensch alleine mit seiner Ideologie anrichten kann. Gleichauf ist es auch eine Mahnung an kommende Generationen. Eine Mahnung dafür, wie schnell Unrecht und Unmenschlichkeit zu geltendem Recht werden kann. Noach Flug verglich die Erinnerung mit dem Wasser: Sie ist lebensnotwendig und sie sucht sich ihre eigenen Wege in neue Räume und zu anderen Menschen. Sie ist immer konkret: Sie hat Gesichter vor Augen, und Orte, Gerüche und Geräusche. Sie hat kein Verfallsdatum und sie ist nicht per Beschluss für bearbeitet oder für beendet zu erklären. Flug wurde gemeinsam mit seiner Familie 1944 nach Auschwitz deportiert, wo er fast ein ganzes Jahr sich täglich vor dem Tod fürchten musste. Er hat diese Zeit niemals vergessen, wir sollten es ihm gleichtun. Das sind wir allen Opfer von Gewaltherrschaften auf der ganzen Welt schuldig


    #weremember