1 Werdegang
Mehrere Urgroßeltern Machnos stammen aus der Ukraine, kamen jedoch in den 1920er Jahren nach Deutschland. Sein Vater Wladimir Machno (geboren 1959) wohnte bis 1986 in Schwerin, zog dann aber mit einer in Potsdam lebenden Freundin zusammen, die er schließlich heiratete. Der zweite Sohn der Familie, Karl, wurde am 17. Oktober 1989 geboren, nicht einmal einen Monat vor dem Mauerfall. In der Wende- und Nachwendezeit engagierten sich Machnos Eltern für eine unabhängige DDR und gegen die Politik der Treuhand.
Machno, seine ältere Schwester sowie ein jüngerer Bruder, wuchsen in Potsdam auf.
2 Politische Karriere
Im Winter 2008 trat Karl Machno der Partei DIE LINKE bei, der er seitdem angehört. Er wurde am 21. März 2020 zum Generalsekretär gewählt. Nach einer Umgliederung des Parteivorstandes wurde er Bundesgeschäftsführer, ein Amt, welches er noch heute innehat. Innerhalb seiner Partei ist er Teil des Ökosozialen Forums.
2.1 Im Kabinett Lykopoulos
Bei der Bundestagswahl am 29. März 2020 stand er auf Listenplatz 1 und wurde in den Bundestag gewählt. Er war an den Koalitionsverhandlungen für das Kabinett Lykopoulos I beteiligt, die innerhalb weniger Tage zum Erfolg führten. Machno wurde das Ministerium für Mobilität und Infrastruktur anvertraut. Nach der Regierungskrise um Lykopoulos und dessen Amtsenthebung und Abwahl wurde das Kabinett umgebildet und Walter von der Vogelweide, ein Parteikollege Machnos, zum Kanzler gewählt. Der Aufgabenbereich von Machno wurde erweitert und er zum Minister für Mobilität, Umwelt und Energie ernannt.
2.2 Als Ministerpräsident Sachsens
Die 1. sächsische Landtagswahl am 14. Juni 2020 verursachte ein Patt im Landtag. Die einzigen Parteien, die angetreten waren (DIE LINKE sowie die CDU), erhielten jeweils 50 % der Stimmen und 60 Sitze im 120 Sitze umfassenden Landtag. Gespräche zwischen beiden Parteien führten zum Erfolg und eine Regierung aus beiden Parteien wurde gebildet, deren Ministerpräsident Machno wurde.
3 Politische Positionen
Karl Machno tritt für einen starken Staat ein und bekennt sich offen dazu, den Kapitalismus "in seiner gegenwärtigen Form" abzulehnen. Er hat insbesondere Fachkenntnis im Bereich der Verkehrspolitik bewiesen und unterstützt eine staatliche Kontrolle wichtiger Infrastruktur.
Aufgrund seiner familiären Vergangenheit steht er der Bewegung zur ostdeutschen Unabhängigkeit nahe. Im Januar 2020 wurde er gefilmt, wie er spontan eine kurze Rede hielt und dabei Helmut Kohl als "Ausbeuter und Imperialisten" verurteilte und behauptete, "hätte man nur mit den freien Wahlen noch etwas gewartet, solange bis dieser Kapitalist [Kohl] von den Wessis weggewählt ist, ja dann ginge es uns heute viel besser!".