G7-Gipfel in Bonn! Staatschefs freuen sich - Massive Proteste geplant
Bonn, der 01.06.2020, 20:15 Uhr
Zum siebten Mal ist
Deutschland dieses Jahr Gastgeber des jährlich stattfindenden G7 - Gipfel. Doch
schon Tage vor Beginn dieser Veranstaltung gibt es Kritik an dem
Sicherheitskonzept der Bundesregierung und der Behörden. Ist es doch seit den
Anschlägen von 2001 üblich, den Gipfel an Orten stattfinden zu lassen, die
besonders gut abgeschirmt werden können, auch weil man verhindern möchte, dass
Proteste die Veranstaltung in den Hintergrund rücken könnten. Nun hat man also
Bonn gewählt, eine Großstadt mit 330.000 Einwohnern, gut erreichbar und schwer
abzusichern. Der letzte Gipfel im Jahr 2015 auf Schloss Elmau war aufgrund der
geographischen Lage sicherlich besser gewählt. Man hatte sich nach den schweren
Protesten beim Gipfel von 2007 in Rostock bewusst dazu entschieden, einen
solchen Ort zu nutzen.
Die Staatschefs der
Länder äußerten sich derweil nicht zu diesem Tabubruch, bezogen auf den
Tagungsort und teilten Ihre Vorfreude mit. US-Präsident Trump äußerte ebenfalls
Zuversicht, kritisierte aber bereits die deutschen Medien und bezichtigte die
ANTIFA, eine Terrororganisation zu sein. Der kanadische Premier Trudeau
reagierte etwas provokant auf die Aussagen Trumps, indem er ihm Schwäche vorwarf.
Auch Boris Johnson, Abe Shinzo und Emmanuel Macron teilten mit, dass sie sich
auf das anstehende Treffen freuen. Der Bundeskanzler Walter-Bodo von der
Vogelweide selbst äußerte sich ebenfalls und sprach den Sicherheitskräften sein
Vertrauen aus. Etwas irritierend wurde seine Aussage in der Öffentlichkeit
aufgenommen, die angekündigten Demonstranten hätten dem Gipfel den Krieg
erklärt.
Am Abend hatte
bereits die Bewegung Fridays for Future zu einer Demonstration aufgerufen.
Greta Thunberg sprach nach Angaben der Polizei
vor knapp 190.000 Demonstranten in Bonn. Allerdings blieb die Veranstaltung
noch friedlich und es kam zu keinem nennenswerten Zwischenfall. Dies wird,
glaubt man den Aufrufen auf Twitter, sicherlich nicht so bleiben. Eine Gruppe
von Personen, vermutlich aus dem Linksextremen Spektrum, namens "Bonn on
fire! / G7 verhindern" rief öffentlich zur "Schlacht" auf und
möchte die Veranstaltung mit "allen Mitteln und voller Gewalt"
verhindern. Man kündigte an mit 100.000 Menschen vor Ort zu sein. Spektakulär
ist in diesem Zusammenhang sicherlich, dass der ehemalige CDU-Vorsitzende,
Yoshi Gysi, ankündigte mit der Gruppe zu marschieren und seine Solidarität
äußerte. Man darf gespannt sein, wie die Veranstaltung ablaufen wird. Eines ist
aber klar: Sollte es eine Wiederauflage von Hamburg 2017 geben, dürfte es mehr
als nur kritische Stimmen geben.
Rainer Ehrlichmann