Hallo Frau von Berg,
Hätten Sie Zeit für ein kurzes Interview für die Schiller Mediengruppe?
Guten Tag Herr Weidmann,
selbstverständlich habe ich Zeit.
Alles klar. Dann kommen wir direkt zur ersten Frage: Finden zur Zeit Sondierungsgespräche mit einer Fraktion statt oder haben welche stattgefunden?
Nein, es hat nichts Offizielles stattgefunden. Es ist Aufgabe der FDP als Wahlsieger eine Regierung zu bilden. Bekannterweise sprechen die liberalen Kollegen mit der Union, nicht allerdings mit uns.
Nun ist es ja ein ziemlich knapper Sieg der FDP, wieso geben Sie denn allein der FDP die Verantwortung, obwohl sie ja die gleiche Anzahl an Mandaten haben?
Es ist keine logische Koalition ohne die FDP möglich, die eine Mehrheit hätte. Allerdings wäre es gegen die Tradition auf die größere Partei zuzugehen.
Was wäre denn zur Zeit überhaupt Ihre persönlich favorisierte Koalition?
Die Lage ist kompliziert genug, dass es so etwas wie favorisierte Koalitionen nicht geben kann. Nach solch einem Wahlergebnis muss realistisch gedacht werden. Und realistisch wäre eine Deutschlandkoalition selbstverständlich an vernünftigsten gewesen. Da die FDP sich allerdings dagegen entschieden hat, gibt es keine klassische Wunschkoalition mehr.
Kommen wir zu der Thematik in Niedersachsen: Wie bewerten Sie die politische Führung von Herrn Dr. Dean von der Vogelweide als MP und jetziger Generalsekretär?
Die ehrliche Aussage ist, dass Dean sich leider nicht mit Ruhm bekleckert hat, in Niedersachsen. Allerdings sind die Landesverbände eigenständig. Heute Abend werden die Genossen den Landesvorstand neu wählen und damit zeigen, was sie genau von seinem Führungsstil halten.
Was sagen Sie zu dem Antrag der CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag, einen Untersuchungsausschuss gegen Herrn von der Vogelweide zu beantragen?
Es ist das gute Recht jeder Fraktion einen solchen Antrag zu schreiben. Selbstverständlich stehe ich und wahrscheinlich die ganze Partei dafür bereit die Geschehnisse aufzuklären. Wie der Genosse Matteo schon auf der Pressekonferenz zur Lage in Niedersachsen sagte ist die Lage durchaus besorgniserregend auch für den Bundesvorstand.
Was erhoffen Sie sich persönlich zur Zeit in Niedersachsen?
Ich hoffe, dass dieses Land einen Weg findet zur Ruhe zu kommen. Die Situation besteht schon so lange, dass kein Raum mehr für ein festklammern an der eigenen Partei ist. Die Bürger in Niedersachsen verdienen es eine stabile Regierung zu haben, wie die strukturiert ist, ist in der aktuellen Lage zweitrangig.
Vielen Dank für das Interview, wollen Sie sonst noch etwas sagen?
Sowohl in Niedersachsen als auch im Bund sind wir in einer Situation die zwingend erfordert, dass die Beteiligten ihre persönlichen Sehnsüchte und Wünsche hinten anstellen und tun, was das Beste für den Bürger ist.
