Wortmeldung von Wolff - Die Kraft der Worte

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Manfred Klausbrück

  • Worte sind ein mächtiges Instrument. Besonders im Umgang mit sensiblen Themen wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Ein Paradebeispiel dafür haben wir heute im Landtag von Nordrhein-Westfalen gesehen. Philipp Nahles (SPD) macht mit einer äußerst unglücklichen Aussage auf sich aufmerksam. "Es ist schlimm was die Nazis getan haben, aber..." war seine Formulierung am Abend. Es ging um die Einrichtung eines neuen Feiertages zur Befreiung Deutschlands. Die Aussage Nahles' relativiert die schrecklichen Taten der Nationalsozialisten. Gerade die Sozialdemokraten, die immer Kämpfer gegen rechtes Gedankengut waren, sollten sich diese Aussage genauestens anschauen. Ist so eine Person noch tragbar? Lässt diese Aussage nicht sogar noch viel tiefer in die Gesinnung von Nahles blicken? Oder ist es am Ende einfach nur eine unglückliche Formulierung?


    Ich bin kein Freund davon Menschen aufgrund einzelner Aussagen zu verurteilen. Nahles selbst schien sich der Folgen der Formulierung nicht bewusst. Noch in der laufenden Sitzung ruderte er zurück und entschuldigte sich. Die Aussage sei "unglücklich" und tue ihm leid. Ich nehme ihm diese Entschuldigung ab. Sie wirkte aufrichtig. Ja, die Aussage war ein schwerer Fehler und ja, Philipp Nahles steht ab sofort unter besonderer Beobachtung. Trotzdem ist es kein Grund ihn vorschnell zu verurteilen. Darauf hinweisen, dass er sich rhetorisch auf dünnes Eis bewegt hatte, musste man ihn aber. Das ist unsere Pflicht als Demokraten.